Die betriebstechnische Seite der Tunnelinstandsetzung umfasst unter anderem den kompletten Umbau des Lüftungssystems und der Energieversorgung, die Erneuerung der Signalisation, der Beleuchtung sowie der SOS- und Hydranten-Nischen. Ebenso wird die Löschwasserversorgung ersetzt und eine neue Entwässerung im Trennsystem erstellt. Diese trennt künftig schmutziges Abwasser von sauberem Bergwasser.

Für die einzelnen Massnahmen bedeutet dies:

Erneuerung Betriebs- und Sicherheitsausrüstung
Sämtliche Elemente der Betriebs- und Sicherheitsausrüstung werden erneuert: Die Energieversorgung, die Beleuchtung, die Tunnellüftung, die Signalisation, die Brandmelde- und Überwachungsanlagen sowie die gesamte Leittechnik des Strassentunnels.  

Erneuerung Löschwasserversorgung
Die Löschwasserversorgung (Speisung, Reservoir und Leitungsnetz) muss unter Berücksichtigung der geltenden Sicherheitsnormen neu erstellt werden. Die bisherige, mit der Trinkwasserversorgung der Gemeinden gekoppelte Wasserversorgung, erfüllt die notwendigen Anforderungen nicht mehr.

Entwässerung im Trennsystem
Gemäss den geltenden Tunnelnormen muss das saubere Bergwasser getrennt vom verschmutzen Wasser aus dem Fahrraum abgeleitet werden. Im Kerenzerbergtunnel wird deshalb ein sogenanntes «Trennsystem» eingerichtet.

Anpassung Lüftungssystem
Die bestehenden Lüftungsanalagen werden rückgebaut und durch ein neues Lüftungssystem ersetzt. Dieses beinhaltet die Lüftung für den Tunnel und den Sicherheitsstollen im Normalbetrieb sowie die Lüftung im Ereignisfall. Für die präzise Erkennung der Rauch- und Temperaturentwicklung sowie die Messung von Luftgeschwindigkeit und -qualität ist eine umfangreiche Sensorik im Fahrraum installiert. Auf Basis der damit gewonnenen Daten werden im Normalbetrieb und im Ereignisfall bei Bedarf spezifische Massnahmen eingeleitet.

Erneuerung SOS- und Hydranten-Nischen
Auf Grund der geltenden Tunnelnormen müssen die SOS-Nischen vergrössert und zusammen mit den Hydranten-Nischen erneuert werden.

Der Beginn der Instandsetzungsarbeiten im Kerenzerbergtunnel hängt von den Arbeiten für den Sicherheitsstollen ab. Erst wenn die dazugehörigen Zentralen mit den erforderlichen Betriebs- und Sicherheitsausrüstungen eingerichtet und notwendige, daran angebundene Provisorien im Tunnel erstellt sind, können die Instandsetzungsarbeiten beginnen.