Ökologische Ausgleichs- und Ersatzmassnahmen
Schon während der Realisierung und auch nach Bauabschluss erfolgen zahlreiche Ausgleichs- und Ersatzmassnahmen zugunsten der Umwelt, insbesondere im Gebiet Gäsi. Dabei wird an verschiedenen Orten, innerhalb und ausserhalb des Bauperimeters, allfälligen Belastungen für Mensch, Natur und Umwelt entgegengewirkt.
Verschiedene Massnahmen stellen sicher, dass die Artenvielfalt sichergestellt und gefördert wird, sowie eine nachhaltige Aufwertung des Lebensraumes für Tiere und Pflanzen gewährleistet ist.
Massnahmen im Detail:
Aufforstung und Aufwertung der temporären Rodungsflächen
Die Aufforstung der Rodungsflächen - insbesondere für Installationsflächen und Baustellenzufahrten - erfolgt am gleichen Ort durch diverse Pflanzungen auf Rohboden oder verwertbarem Aushubmaterial. Diese Flächen werden durch ursprüngliche Bäume, Straucharten und Magerwiesen aufgewertet. Dabei wird gleichzeitig der Ansiedlung von schädlichen Neophyten entgegengewirkt.
Förderung von natürlichem Lebensraum und Artenvielfalt
In Zusammenarbeit mit der Abteilung Umweltschutz und Energie des Kantons Glarus werden Massnahmen zur Förderung der Artenvielfalt umgesetzt. Einerseits wird eine Leitstruktur für Wildtiere angelegt, an welcher sich Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere bei der Fortbewegung orientieren können und gleichzeitig Schutz und Deckung finden.
Andererseits wird nach Bauabschluss zwischen den offenen Wiesenflächen und dem Wald an diversen Stellen ein sogenannter Krautsaumstreifen angelegt - eine Übergangszone zwischen Wald und Kulturfläche. Dadurch können sogenannte Saumbiotope geschaffen werden, die zum Ziel haben, die Lebensraumbedingungen zu verbessern und damit die Artenvielfalt zusätzlich zu erhöhen.
Ab 2022 erfolgen zudem am Escherkanal und Seegraben verschiedene Massnahmen für Tier-, Gewässer- und Landschaftsschutz. Dazu gehört der Einbau von Fischtreppen. Diese ermöglichen insbesondere jungen Fischen die Überwindung bestehender Höhenunterschiede und starker Strömungsgeschwindigkeiten und somit die Wanderung flussaufwärts.
Gleichzeitig wird ein neues Amphibienhabitat geschaffen. Dieses soll den bereits im Gebiet vorkommenden Arten als Lebensraum dienen und zugleich die Etablierung der stark gefährdeten Gelbbauchunke fördern.
Renaturierung und Aufweitung des Seegrabens
Die Breite der Sohle von Fliessgewässern, die verbaut, begradigt und eingetieft wurden, entspricht nicht mehr der Form, die ein naturbelassenes Gewässer aufweisen würde. Sie ist schmaler und die natürliche Variabilität in der Breite des Flusses fehlt. Dieser Umstand trifft auch auf den Abschnitt vom Escherkanal bis zur Mündung in den Walensee zu. Die Strukturvielfalt soll deshalb bei den begradigten Abschnitten mittels Erhöhung der Breitenvariabilität verbessert werden. Mit diesen am Seegraben vorgesehenen Massnahmen wird das Gewässer insgesamt in einen natürlicheren Zustand gebracht.
Schutzmassnahmen und Sicherung gegen Felssturz und Hangmuren
Gemäss einer durchgeführten Risikobeurteilung sind die beiden Portalbereiche Gäsi und Tiefenwinkel durch Felssturz beziehungsweise Hangmuren gefährdet. Mit Felsräumungen, Steinschlagschutznetzen und Felsabdeckungen sind entsprechende Schutzmassnahmen für Verkehrsteilnehmende und den Baustellenbetrieb bereits realisiert.